Dienstag, 7. Januar 2014

Vorschau / Planungen für das Jahr 2014







Liebe Leserinnen und Leser,

ich möchte auf diesem Wege zuerst einmal allen Interessenten an meinem Blog noch ein gesundes und friedvolles Jahr 2014 wünschen.
Mit dem Anbruch des neuen Jahres stellte sich mir die Frage, mit welchen Themen ich mich die nächsten Monate in diesem Blog beschäftigen solle. Nach einigem Nachdenken und Abwägen und auch mittels Nachfragen und Gesprächen habe ich mich nun entschlossen, mich in diesem Jahr verstärkter der praktischen und realitätsbezogenen Selbstverteidigung widmen zu wollen. Die Selbstverteidigung ist von der Kampfkunst nicht zu trennen, denn schließlich hatten alle Kampfkünste einst das Ziel, kämpferische Fähigkeiten bei den Übenden herauszubilden und dadurch die Fähigkeiten zur Verteidigung des eigenen Selbst zu legen und / oder zu verbessern. Dass bei der Betrachtung der reinen Selbstverteidigung der philosophische Aspekt der Kampfkunst in den Hintergrund treten wird, ist nur logische Konsequenz. Ich denke, im vergangenen Jahr habe ich in diesem Blog erst einmal genug philosophischen Nährboden bereitet, um nun die Praxis stärker in den Vordergrund treten lassen zu können. Das soll allerdings nicht bedeuten, dass ich nicht unter Umständen den einen oder anderen Beitrag hier auch wieder der Philosophie oder der speziellen Gesundheitslehre
(insbesondere dem Qi Gong) widmen könnte.

Bereits im Jahre 2005 entwickelte ich mein eigenes Selbstverteidigungssystem, das Everyday Life Combat / Reality Fighting. In die Entwicklung dieses freien Systems flossen vordergründig Techniken und Konzepte folgender Stile / Systeme mit ein:

Aus dem Bereich der Kampfkunst:
Aikido
Arnis / Kali / Escrima
T’ai-chi ch’üan
Wing Chun

Aus dem Bereich des Kampfsports:
Boxen
Kickboxen
Taekwondo

Aus dem Bereich der Selbstverteidigungssysteme:
ATK (Anti-Terror-Kampf)
Jujutsu
WDS (Weapon Defense System)

Unbedingt betonen möchte ich, dass ich die Grenzen zwischen Kampfkunst, Kampfsport und Selbstverteidigung als fließend und nicht eindeutig definierbar betrachte, da das Eine das Andere nur zu häufig bedingt und immer Überschneidungen existieren werden.

Desweiteren möchte ich auf den Einfluss, den Bruce Lees Ideen vom Wesen des Kampfes auch bei der Entstehung meines Systems bewirkten, hinweisen. Allerdings möchte ich das Everyday Life Combat / Reality Fighting deutlich abgegrenzt vom heutigen Jeet Kune Do wissen und als eigenes, selbstbestehendes System innerhalb der Budo-Szene verorten.

Seit der Entstehung meines Systems sind nun schon wieder neun Jahre ins Land gegangen.
Und wie sich der Mensch stetig weiterentwickelt, so ist auch meine Kampfkunst mit den Jahren weiter gereift. Schwerpunkte haben sich verlagert, einige Dinge werden von mir inzwischen anders betrachtet / gewichtet, und vor allem sind auch noch weitere Erkenntnisse aus anderen Stilen / Systemen dazugekommen, die meinen persönlichen Weg des Kämpfens beeinflussen und bereichern. Daher würde eine Neuauflage meines 2005 geschriebenen Buches über das Everyday Life Combat / Reality Fighting sicher auch einer Überarbeitung bzw. Ergänzung bedürfen, zumindest was den einleitenden Teil über die verschiedenen Einflüsse auf dem Wege zur Kreation dieses eigenen neuen Systems anbelangt.
Um welche neuen Erfahrungen handelt es sich nun?
Da ich mich in den letzten sechs Jahren noch einmal deutlich intensiver mit dem von mir bereits seit 2002 betriebenen Wing Chun auseinandergesetzt habe und mittlerweile auch eine eigene Befähigung zum Unterrichten in dieser faszinierenden Kampfkunst erlangen konnte, haben die dem Wing Chun innewohnenden höchst ausgeklügelten Konzepte auch einen starken Einfluss auf meine persönliche Art des Kämpfens ausgeübt.
Völlig neu hinzugekommen hingegen ist das Thai-Kick-Boxen, worin ich 2006 – 2007 eine Ausbildung zum Diplom-Trainer absolvierte. Speziell die Impulse aus dem Muay Thai haben mich in einigen Punkten noch einmal inspiriert und zumindest eine Verschiebung der Gewichtung einiger Techniken hervorgerufen.
Desweiteren habe ich durch das Krav Maga eine spannende und wichtige Horizonterweiterung erfahren, die sich selbstverständlich auch in meiner persönlichen Auffassung über das Kämpfen niedergeschlagen hat.
Und als letzter Indikator wäre noch das Qi Gong zu nennen, das mir geholfen hat, meine Energie zu kanalisieren und zielgerichteter einzusetzen.

Nichtsdestotrotz braucht am Grundgerüst des Everyday Life Combat / Reality Fighting nicht gerüttelt zu werden. Die Auswahl der in diesem System zu unterrichtenden Techniken erfolgte bereits vor neun Jahren äußerst gewissenhaft und unter dem Gesichtspunkt der Alltagstauglichkeit. Auch die dem System innewohnenden Prinzipien und Konzepte dürfen weiterhin ihre volle Gültigkeit beanspruchen. Einzelne Verschiebungen und neue Akzentuierungen kommen allenfalls im direkten Unterrichtsbetrieb zum Tragen, was sich speziell auf die immens wichtigen Partnerübungen auswirken dürfte. Doch selbst dadurch entsteht kein Bruch mit der bereits 2005 niedergeschriebenen Grundidee des Everyday Life Combat / Reality Fighting, denn dieses System war ja von Anfang an auf den Prozess einer Entwicklung des Individuums im Kleinen und des Weges des Kämpfens im Großen hin angelegt.

Nachdem ich bereits 2007 den patent- und markenrechtlichen Schutz der Wortmarke meines Systems sichern und 2011 eine Anerkennung als „Founder of Everyday Life Combat Reality Fighting“ bei der World Headmaster and Sokeship Union / International Founder and Headmaster Council of the Martial Arts Association – International erreichen konnte (siehe das obere Foto von der Beurkundung in dem heutigen Beitrag), halte ich es nun für an der Zeit, mein eigenes Selbstverteidigungssystem auch mittels meines Blogs einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Ein Großteil der von mir 2005 im Selbstverlag publizierten Bücher (siehe das untere Foto eines Buchexemplars in dem heutigen Beitrag), welche die theoretischen Grundlagen dieses Systems nebst sämtlicher Techniken und Konzepte präsentieren, ist mittlerweile vergriffen, doch nehme ich aufgrund der noch immer meines Erachtens nach viel zu schmalen Verbreitungsdichte von einer zweiten Auflage erst einmal Abstand. Vielmehr plane ich für dieses Jahr wenigstens eine DVD-Produktion über die elementaren Grundtechniken des Everyday Life Combat / Reality Fighting, welche die sogenannte Anfängerstufe (Beginner Level) dieses Systems bilden.
Diese Anfängerstufe gliedert sich für den Aktiven nochmals in verschiedene kleinere Schritte, deren Erreichen durch Graduierungen bescheinigt wird und die den Schülern in übersichtlichen Lerneinheiten schrittweise den doch bereits in seiner Gesamtheit recht komplexen Stoff der Anfängerstufe vermitteln sollen.

Mein Wunsch besteht nach wie vor darin, möglichst vielen Menschen eine Chance zu einer wirkungsvollen Selbstverteidigung in Notwehr- / Nothilfesituationen an die Hand geben zu können. Da jeder Mensch andere Voraussetzungen mitbringt, wird im Everyday Life Combat / Reality Fighting auch bewusst die individuelle Entwicklung jeder einzelnen Persönlichkeit ganz groß geschrieben. Alles Einengende und Beschränkende soll daher vermieden werden, anzustreben ist hingegen eine möglichst große Natürlichkeit und Realitätsorientierung.
Nicht umsonst findet der Unterricht im Everyday Life Combat / Reality Fighting in Alltagskleidung statt.

Wie ich in den letzten neun Jahren erfahren musste, lerne auch ich immer noch weiter dazu.
Auch meine Persönlichkeit und damit verbunden meine individuelle Auffassung über das Kämpfen unterliegt Veränderungen. Auch wenn ich als Stilgründer / Founder mich anscheinend selbst einen „Großmeister“ schimpfen könnte (zumindest verfahren andere Kollegen in der Budo-Szene teilweise nach dieser Maxime...), liegen mir derlei Eitelkeiten doch mehr als fern. Ich bin mir meiner Fehlbarkeit durchaus bewusst, auch weiß ich um die dem steten Voranschreiten der Entwicklung innerhalb der Kampfkünste geschuldeten Veränderungen, denen meine Gedanken und Ideen im Laufe der Zeit unterliegen. Mein Ego benötigt keinen Großmeister-Titel, und noch viel weniger benötigen meine Schüler einen Großmeister, um qualitativ hochwertigen und für das reale Leben sinnvollen Unterricht erhalten zu können. Sollte mir eines Tages ein solcher Titel höchster Weihe verliehen werden, so werde ich mich geschmeichelt fühlen und mir der Ehre ob einer solchen Titulatur durchaus bewusst sein. Doch abgehoben oder gar hochnäsig / besserwisserisch werde ich ganz sicher auch in einem solchen Falle nicht werden. Denn ein derartiges Verhalten passt einfach nicht in die Welt der Kampfkünste.

Nun aber freue ich mich auf ein weiteres Jahr voller Inspirationen mit Euch, liebe Leserinnen und Leser, und verbleibe bis demnächst

Euer Sifu Kai


P.s.: Wer gerne mehr über das Everyday Life Combat / Reality Fighting erfahren oder Bücher bzw. DVDs ordern möchte, kann mich natürlich jederzeit über die E-Mail-Adresse
Little-Dragon-Dojo@gmx.de kontaktieren.



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