Samstag, 20. Juli 2013

Zum 40. Todestag von Bruce Lee




Liebe Leserinnen und Leser,

heute vor 40 Jahren verstarb mit Bruce Lee einer der größten Kampfkünstler der Neuzeit.
Die Kampfkunstszene verdankt diesem Ausnahmeathleten unsagbar viel. Erst durch die von ihm angestoßenen Impulse war es möglich, die Kampfkunstwelt wachzurütteln aus einem gefährlichen Dornröschenschlaf, erst durch seine revolutionären Ideen konnten starre Doktrinen aufgebrochen und die Sphären des Kampfes mit neuem Leben angereichert werden. Diese Leistung wirkt bis heute nach.

Unweigerlich gelangt man aus dem zeitlichen Abstand zu der Frage, ob es ein Segen war, dass Bruce Lee die volle Komplexität des Wing Chun - Systems, was ja seine kampfkünstlerische Basis gebildet hatte, verwehrt geblieben ist. Ich würde aus meiner Perspektive diese Frage mit einem Ja beantworten.
Denn aus der Notlage heraus, das System nur unvollkommen zu beherrschen, erwuchs in Bruce Lee der Antrieb zur Beschäftigung mit diversen anderen Stilen und Systemen. Immer war er dabei von dem Wunsch beseelt, eine Möglichkeit zu finden, sich auf direktestem und schnörkellosestem Wege selbst verteidigen zu können. Das Endprodukt dieser Bestrebungen, sein Jeet Kune Do, braucht sich auch heute noch, 40 Jahre nach dem Tode seines Entwicklers, nicht vor den führenden Stilen und Systemen auf dem breiten Markt der Kampfkünste zu verstecken.
Was das Jeet Kune Do aber über die meisten herkömmlichen Stile emporhebt, ist die Möglichkeit für jeden Einzelnen, das eigene Individuum zum Ausdruck zu bringen. Und genau das hatte Bruce Lee bei der Kreation dieses Konzeptes auch im Sinn. Nicht umsonst beschäftigte er sich neben der Ausrichtung an der harten Realität des Kampfes auch intensiv mit theoretisch-philosophischen Überlegungen.

Auch wenn Bruce Lee sich immer in erster Linie als Kampfkünstler ansah, so verdanken wir ihm doch auch viele vergnügliche und actiongeladene Stunden an Filmmaterial, die aus seiner schauspielerischen Tätigkeit der Nachwelt erhalten geblieben sind. Nicht nur, dass er über seine Filme die chinesische Kampfkunst auch im Westen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hat, nein, er hat auch für die Filme des Martial-Arts-Genres einen Standard gesetzt, der seither in dieser Ausprägung nicht mehr erreicht worden ist.
Alle seine Filme zeichnen sich durch knallharte Action in Kombination mit einer oftmals anzutreffenden Kompromisslosigkeit aus, wobei die Gewalt jedoch nie als Selbstzweck anzusehen ist. Denn Bruce Lee war immer bestrebt zu zeigen, wie Gewalt entsteht und wie sich eine Gewaltspirale hochschaukeln und mitunter verselbständigen kann. So münden seine Filme auch stets in ein mehr oder weniger dramatisches Ende.

Sein eigenes Ende war nicht weniger dramatisch, zumal die Umstände seines jähen und frühen Todes Anlass zu reichlichen Spekulationen lieferten, von denen jedoch keine letztgültig bewiesen werden konnten.
Ich möchte mich an diesen Spekulationen nicht beteiligen; die diversen Theorien und auch der offizielle Obduktionsbefund lassen sich recht einfach im Internet recherchieren.

Ich möchte abschließend nur in Erinnerung rufen, was Bruce Lee selbst einmal zum Thema Tod und Sterben geäußert hatte:
"If I should die tomorrow, I will have no regrets. I did what I wanted to do. You can't expect more from life."
Dem dürfte nicht viel hinzuzufügen sein.
Und so möchte ich meinen heutigen Beitrag auch mit diesen filmischen Impressionen von den Beerdigungszeremonien, auf denen viele bekannte Gesichter wiedererkannt werden können, abschließen.




So bleibt mir nur noch zu sagen: Ich verneige mein Haupt in tiefster Ehrfurcht und in Respekt vor diesem Ausnahme-Kampfkünstler. Danke für alles und ruhe in Frieden, Bruce Lee!

In diesem Sinne verbleibe ich bis zu meinem nächsten Beitrag in diesem Blog,

Euer Sifu Kai

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