Samstag, 1. Dezember 2012

Die gute Idee für den Monat Dezember

Liebe Mitlesende,

an dieser Stelle beabsichtige ich, zu Beginn jedes Monats eine "gute Idee" zu präsentieren, deren Befolgung eine Steigerung der Lebensqualität beziehungsweise des allgemeinen Gesundheitsgefühls nach sich ziehen sollte. Selbstverständlich steht es jedem frei, diesen Ratschlag auch als für sich selbst nicht kompatibel zu verwerfen. Schließlich gleicht kein Individuum in seinen Empfindungen und Bedürfnissen völlig dem anderen, und auch ich bin "nur" ein Mensch und daher vor Irrtümern nicht gefeit, wie schon der Lateiner so treffend feststellte: "Errare humanum est"...

Für den Monat Dezember gilt ja, dass die kommenden Wochen von der Adventszeit und damit verbunden von der Vorfreude auf das Weihnachtsfest geprägt sein werden. Nun freuen sich Erwachsene meist - wenn überhaupt noch - in einer anderen Weise auf Weihnachten, als es die Kinder denn tun. Für Kinder steht ja häufig die Freude auf Geschenke im Vordergrund, und niemand wird ihnen diese kindliche Freude verdenken wollen, ist die (hoffentlich noch einigermaßen) unbeschwerte Kinderzeit doch ohnehin viel zu rasch vorbei.
Erwachsene hingegen geraten viel zu oft in Stress, wenn es darum geht, möglichst passende Geschenke aufzutreiben und die Feierlichkeiten an den Festtagen vorbereiten und organisieren zu müssen.
Auch die Medien und vor allem die Werbung tragen leider dazu bei, dass Weihnachten immer mehr zu einem einzigen Wettbewerb der Konsumorientierung verkommt. Dabei gerät der wahre Sinn des Weihnachtsfestes zunehmend in Vergessenheit. Nun will ich hier keine Moralpredigten in punkto christlicher Heilslehre halten, denn das würde den ursprünglichen Zweck dieses Blogs verfehlen und mitunter manche Leser, die nicht in einer christlichen Religion verwurzelt sind, schlimmstenfalls sogar vergraulen. Aber ich möchte hier einmal aufzeigen, wie man die Adventszeit auch für das Finden der eigenen Mitte, was schließlich für die Kampfkunst von einiger Bedeutung ist, nutzen kann.

Mein Tip für den Monat Dezember lautet daher wie folgt:
Nehmt Euch ganz bewusst die Zeit, den Advent zu zelebrieren. Wenn Ihr mal für eine halbe Stunde am Tag die sonst so alltäglichen Zerstreuungen der Freizeit fallen lasst und stattdessen bei einer Tasse Tee oder Kaffee und gerne auch mit etwas Gebäck und mit den Personen, die Euch am Herzen liegen, an einem mit Kerzen dekorierten Tisch zusammenkommt, dann werdet Ihr schnell merken, welche Stille auch in Eurem eigenen Inneren Einzug halten kann. Entschleunigung lautet in diesem Zusammenhang das Schlagwort.
Das Betrachten einer Kerze kann sehr gut zur Meditation dienen. Wenn man in das warme Licht hineinschaut und den Rhythmus des eigenen Atems und des eigenen Herzschlages wahrnimmt, wird man mit ein wenig Glück eine Ahnung vermittelt bekommen von dem Zustand einer harmonischen Grundzufriedenheit, die uns Menschen in unserer immer stärker technisierten und von Termindruck dominierten Gesellschaft bedauernswerterweise mittlerweile in weiten Teilen schon abhanden gekommen ist.
Lasst Euch entführen von dem Zauber der Adventszeit, versucht einmal, die Ruhe zu spüren, die Ihr Euch ganz bewusst selbst verordnen solltet. Und vielleicht gelingt es ja manchem sogar, einen Hauch des Empfindens aus fernen Kindertagen wiederzubeleben...
Der Advent sollte eine Zeit des Innehaltens sein; auch das Nachdenken über das wieder einmal in Windeseile vorübergerauschte Jahr ist in diesen Wochen durchaus erlaubt. Und man sollte diese Zeit der Stille nutzen, um neue Kräfte zu tanken für das neue Jahr, das bereits ungeduldig in den Startlöchern steht.
Umgebt Euch mit Menschen, die Ihr gerne habt und die Euch ein angenehmes Gefühl vermitteln können und meidet möglichst zu viel Ärger und all diejenigen Zeitgenossen, die nichts anderes zu tun zu haben scheinen, als einem das Leben nach Strich und Faden zu vergällen.
Horcht in der Stille in Euch hinein, findet wieder mehr zu Euch selbst und entsagt einmal ganz entschieden der Fremdbestimmtheit. Denn wenn Ihr diese grundlegende Harmonie des eigenen Wesens gefunden haben solltet, dann werdet Ihr auch eine positive Veränderung Eurer Kampfkunst wahrnehmen können, ganz gleich, ob es sich nun um den Formenlauf, anderes alltägliches Training oder um Partnerübungen (wie beispielsweise das Chi Sao) handelt.

Genießt einfach die Adventszeit und lasst Weihnachten zu dem geraten, als was es eigentlich ursprünglich gedacht gewesen ist - als ein Fest der Liebe.

In diesem Sinne wünscht Euch allen eine schöne, besinnliche und friedliche Adventszeit,

Euer Sifu Kai


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